Die 16. Kostümnacht der Frechen Karnevals-Kinner (FKK) Emmelshausen war die zweite nach der Corona-Pause und hat einmal mehr mit einem tollem Programm die Session im Vorderhunsrück eingeläutet. Dabei glänzten nicht nur Sterne über dem Zentrum am Park (ZaP), sondern vor allem die innerhalb. So waren es neben Hochkarätern aus nah und fern vier eigene FKK-Gruppen, die Bühne und das Publikum in Beschlag nahmen.
Als die FKK-Vorsitzende Gemma Stoffel und Moderator Daniel Bernd in schicken Collegejacken in den Vereinsfarben die Zuschauer im proppenvollen ZaP begrüßt hatten, ging der Vorhang auf. Und was dahinter zum Vorschein kam, darf getrost als der "Eisbrecher des Abends" bezeichnet werden. Die "Schäl Pänz" aus Niederzissen holten das Publikum direkt so was von ab und unterstrichen ihr Motto. "Schäl Pänz - und auf der Bühne brennt'z" haben sie sich auf die Fahne geschrieben, die Band um Frontmann Björn "Wickie" Leek begeisterte und war selbst begeistert: "Wahnsinn, wie ihr so früh schon drauf seid", sagte Leek.
Das sollte den langen Abend über so bleiben, wobei die "Opener" schon Maßstäbe bei der Stimmung setzten. Die "Sternchen" des FKK sind die jüngste Gruppe (6 bis 10 Jahre), ihr Candy-Tanz war im wahrsten Sinne des Wortes zuckersüß - und das, obwohl sie krankheits- und verletzungsbedingt noch kurzfristig einiges umstellen mussten, sich das aber vor großem Publikum nicht anmerken ließen. Etwas erfahrener sind die "Sternschnuppen" (10 bis 13 Jahre), die das ZaP mit auf die herrliche Reise zurück zu einem Tag in die Steinzeit nahmen.
Seine Premiere feierte das Männerballett Liesenfeld bei der Kostümnacht, die wilde Schifffahrt nach Haitabu endete mit viel Applaus für die "Liesenfeller Dorfkerle" bei ihrem Debüt. Dann war wieder die Stadt an der Reihe, die Sternenschimmer des FKK verzauberten die Zuschauer mit ihrem Hexentanz. Alte Freunde kann niemand trennen - und so waren es einmal mehr die Grün-Weißen Funken vom Zippchen aus Kölsch-Büllesbach an der Grenze von Rheinland-Pfalz zu Nordrhein-Westfalen, die zeigten, dass und wie Gardetanz lebt und dass er im rheinischen Karneval nicht fehlen darf.
Zum zweiten Mal machte das Männerballett "Die Johannishöfer" aus Mendig Station bei der Kostümnacht - und ihr Auftritt "Der Schatz der Wikinger" war einmal mehr Extraklasse. Und sie bereiteten die Bühne für die FKK-Vorzeigegruppe "Tanzende Sterne", die 1993 gegründet wurde und im Sommer 2023 ein rauschendes Fest mit Brings und den Paveiern im Emmelshausener Park gefeiert hatten. Das Motto der hochdekorierten Sterne in dieser Session; "Wahrsager - die Sterne prophzeien die Zukunft." Soviel kann man sagen: Die Zukunft wird rosig - und das nicht nur wegen des ausgezeichneten Auftritts des Flagschiffs, sondern auch wegen dem, was aus den "kleinen" Sterngruppen nachkommt.
Newcomer sind auch in gewisser Weise Scharmöör. Seit der Session 2019/2020 trumpft das Kölner Quintett mit einem besonderen Bühnenoutfit und der Mischung aus eigenen Arrangements und traditionell Kölschem auf. Das taten sie auch im ZaP, bevor quasi die Haus- und Hofband Hofnarren aus Bitburg übernahm. Sie läutete die Aftershow-Party ein, die noch lange andauern sollte und nach der die FKK-Vorsitzende Gemma Stoffel dieses Fazit zog: "Der Karneval 2024 ist in Emmelshausen angekommen, die Gäste waren top kostümiert und viele FKK-Freunde haben es geschafft, eine Megaparty auf die Beine zu stellen. Unsere Tänze waren zuckersüß, mammuttastisch, zauberhaft schön und wahrsagerhaft wunderbar, Auch die Bands haben für die beste Stimmung gesorgt, und ich glaube, jeder im Saal hatte Riesenspaß. Ich bin stolz auf die vielen helfenden Hände und unseren Verein."
Text: Mirko Bernd
Fotos: Marina Wagner